Museum für Stadtgeschichte Neustadt an der Orla
In einem geschichtsträchtigen zirka 500 Jahre alten Bürgerhaus in Neustadt an der Orla befindet sich das Museum für Stadtgeschichte. Es bietet dem Besucher in 13 thematisch gestalteten Ausstellungsräumen umfangreiche Informationen zur Stadtgeschichte, besonders zur örtlichen Buchdruckerei, zum Neustädter Karussellbau und zum traditionellen Gerberhandwerk.
Viel Wissenswertes wird in der historischen Druckerei vermittelt. Die Geschichte des Druckereihandwerks in Neustadt an der Orla beginnt mindestens im Jahr 1709, als der Jenaer Buchdrucker Johann Phillip Gollner das landesherrliche Privileg zum Buchdrucken erhielt. Im Jahr 1800 richtete der bekannte Drucker, Buchhändler und Verleger Johann Carl Gottfried Wagner seine Buchdruckerei im heutigen Museum ein. Grund genug, an diesem Ort auch an den renommierten Vertreter der schwarzen Kunst zu erinnern, der sich in seiner Arbeit große Anerkennung erwarb. Er stand mit Johann Wolfgang von Goethe in Verbindung, durch den er auch den Titel „Großherzoglich- Sächsischer Kommissionsrat“ erhielt. Die historische Druckerei bietet ideale Möglichkeiten zur Darstellung des Druckerhandwerks aus der Zeit um 1900. Heute finden in diesen Räumen museumspädagogische Projekte zum Thema „Vom Satz zum Druck“ statt. Den Besuchern werden Inhalte vermittelt, die das historische Druckerhandwerk nachempfindbar machen sollen. Auf einer Zeitreise kann man feststellen, wie stark sich die Technik des Druckes bis heute verändert hat. Angeboten werden unter anderem Führungen in der historischen Druckerei mit anschließendem Setzen und Drucken. Im Workshop entstehen am Setzkasten selbst gesetzte und gedruckte Texte.
Auch ein Querschnitt vom Schaffen der überregional bekannten Künstlergruppe "Die Arnshaugker" mit den Malern Heinrich Kiefer, Karl Herrmann und Heinrich R. Ulbricht ist zu sehen. Ihre Arbeiten die nicht nur in Deutschland zur Ausstellung gelangten, zeigen Stillleben und Landschaftsmalereien in Öl und Aquarell.
Dem geografisch interessierten Publikum wird eine für Thüringen einmalige Sammlung sächsisch-thüringischer Landkarten des 17. bis 19. Jahrhunderts gezeigt, dazu aus dem gleichen Zeitraum Kupferstiche, Stahlstiche und Lithografien von dazu gehörigen Ortsansichten.
Daneben sind Exponate von Zinngießern des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen, die durch ihren Formenreichtum im Orlagebiet bekannt waren.
Dass der Ursprung der deutschen Karussellindustrie in Neustadt lag, wissen nur noch Wenige. Die Blütezeit der Neustädter Karussellindustrie lag in den Jahren 1870 bis 1915.
Die Ausstellung zeigt Karusselltiere und andere Erzeugnisse, die hier von Künstlerhand für Schausteller aus der ganzen Welt gefertigt wurden.
Seit 500 Jahren steht in der Stadtkirche Sankt Johannis der berühmte Altar aus der Werkstatt Lucas Cranach dem Älteren. Im Museum wurde diesem Altar ein Raum gewidmet, in dem Sie mehr über die Geschichte dieses Kunstwerkes erfahren können.
Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 12.00 – 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 – 17.00 Uhr
Sonntag: 14.00 – 17.00 Uhr